Bildung und Lernen

Die Aufgabe einer Kindertagesstätte ist es, Rahmenbedingungen für diese aktive Rolle als Konstrukteure und Gestalter ihrer Entwicklung und ihres Wissens zu sichern.

Lernen in Projekten und durch Dokumentation

Lernen schließt in der Reggiopädagogik immer die Beteiligung der ganzen Person und eine intensive interaktive Beziehung zwischen Individuum und (Um-)Welt mit ein. In der reggianischen Vorstellung von Bildung und Lernen ist einerseits das „sich verlieben“ in den Gegenstand wichtig, andererseits der Dialog (die Verhandlung). Grundlage dafür ist, dass jeder Mensch einzigartig ist und deshalb auch jeder eine eigene Art hat, die Welt zu sehen und zu verstehen.

Im Zentrum des Bildungs- und Lernkonzepts der Reggio-Pädagogik steht die wechselseitige Durchdringung von Wahrnehmung, Beziehungsaufbau, Kommunikation, gegenständlicher Produktion und Dokumentation. Mit diesem Konzept ist die Reggiopädagogik nicht einer ganz bestimmten Lerntheorie verpflichtet, sie reflektiert vielmehr intensiv die verschiedenen lerntheoretischen Ansätze.

Die Aufgabe einer Kindertagesstätte ist es, Rahmenbedingungen für diese aktive Rolle als Konstrukteure und Gestalter ihrer Entwicklung und ihres Wissens zu sichern.

Dazu gehört:

  • Das Lernen in Projekten
  • Spielhandlungen: Bauspiele, darstellende Spiele, Entdeckungs- oder Erkundungsspiel
  • Gemeinschaftshandlungen: Morgenkreis, Mittagsmahlzeit, Ausflüge, Feste, kleinere Dienste

Projekte sind keine Sonderveranstaltungen in der Kindertagesstätte. Sie gehören zu den Alltäglichkeiten in der Praxis. Zwischen den Handlungenformen gibt es vielfältige Verbindungen und Überlappungen, z.B. wird der Morgenkreis genutzt, um Projektideen zu sammeln, Entscheidungen zu treffen, Zwischenergebnisse vorzustellen und zu diskutieren.

Auch zwischen Spiel und Projekten gibt es vielfache Verbindungen, z.B. gehen Projekte oft aus Spielaktivitäten und Fragen der Kinder hervor. Die Prozess-Struktur reggianischer Projekte lebt von der variierenden Wiederholung der Momente Wahrnehmung – Reflexion – Aktion – Kommunikation.

Zu den Projekten gehört immer die sinnlich-gegenständlicheDokumentation der Handlungsprozesse durch Wand- dokumentation und / oder Heftdokumentation. Bestandteile der Dokumentation sind:

  • gegenständliche Kinderarbeit
  • Kinderäußerungen
  • Fotos die den Aktionsprozess darstellen – Kurze Kommentierungen